Weit weg aus dem Klassenzimmer fühlten sich der Leistungskurs Musik des 12. Jahrgangs und die E4 vergangene Woche in den Orient versetzt. Bei arabischen Lauten- und Trommelklängen demonstrierten zwei junge syrische Musiker, das „Solo Duo”, dass auch bei in Deutschland meist unbekannten Instrumenten erst jahrelange Übung den Meister macht.
Musik überwindet sprachliche und kulturelle Grenzen, das wurde beim Besuch der syrischen Musiker Abdulrahim Aljouja und Ammar Zein deutlich. Im Rahmen des landesweiten Musikvermittlungsprogramms „Global Board zu Gast im Klassenzimmer” besuchten sie das Hannover-Kolleg. Bei dem Projekt steht die Begegnung mit Musik aus unterschiedlichen Teilen der Erde im Mittelpunkt. Ein Schwerpunkt liegt auf Musikrichtungen, die durch Migration oder Flucht neu nach Niedersachsen gekommen sind.
Wie die Oud, eine Kurzhalslaute und traditionelles arabisches Instrument, oder die Rahmentrommeln Daff und Riq klingen und beispielsweise einen akustischen Sonnenaufgang vermitteln, zeigten die Musiker des „Solo Duo” zunächst mit mitreißenden solistischen Improvisationen, dann aber auch durch drei traditionelle Stücke. Der Applaus für sie war herzlich. Wer wollte, konnte die Instrumente am Ende der Stunde sogar selbst in die Hand nehmen und eigene Spielversuche wagen.
Die Besonderheiten arabischer Musik, warum zum Beispiel Pausen nicht automatisch Stille bedeuten, welche Rhythmusmodelle es gibt oder warum sich klassische europäische Musik nicht gut mit den Instrumenten spielen lässt, erklärte das Duo ebenfalls.
Gegenseitige Verständigung über die Musik
Die Schülerinnen und Schüler empfanden den Besuch als Bereicherung, gerade weil für die meisten von ihnen die Musik von Aljouja und Zein nicht zu den Musikstilen gehört, die sie sich individuell auf Online-Listen zusammenstellen. „Neben dem Einblick in eine andere Musikkultur und der Erweiterung des musikalischen Horizonts überzeugte diese Stunde vor allem als ein Zeichen gegenseitiger Verständigung”, betont Robert Kreft.
Das Projekt „Global Board zu Gast im Klassenzimmer” wird gefördert von der Musikland Niedersachsen gGmbH und dem niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Das Hannover-Kolleg hatte sich dort erfolgreich um die Teilnahme beworben. (Scr)
Hinweis zum Foto:
Abdulrahim Aljouja mit den Rahmentrommeln Daff und Riq und Ammar Zein mit der Kurzhalslaute Oud begeisterten die Musikkurse von Robert Kreft.